KlimaCampus ist ein Netzwerk von Universitäten, Forschungsinstituten und Bundesbehörden in Hamburg, das sich mit den Themen Klima, Klimawandel und Klimafolgen beschäftigt.
Ihr Vortrag "Changing climate hazards across timescales – combining extreme event attribution and medium term climate projections" war Teil der Seminarreihe "ClimateCampus Colloquium", in der international renommierte Experten aktuelle Themen der Klimaforschung diskutieren und Verbindungen zwischen den verschiedenen Forschungsbereichen herstellen.
Dr. Otto schilderte, wie die Politik nach einem Extremwetterereignis oft aufgefordert wird, rechtzeitig und sensibel Entscheidungen über den Wiederaufbau und das Management gegenwärtiger und zukünftiger Risiken zu treffen. Informationen darüber, ob, wo und wie sich gegenwärtige und zukünftige Risiken verändern, sind erforderlich, um diese Entscheidungen angemessen zu untermauern. Aber diese Informationen sind oft nicht verfügbar und wenn sie vorhanden sind, werden sie oft nicht systematisch dargestellt.
Ein nahtloser Ansatz für die Zuordnung von Extremereignissen und die zukünftige Risikobewertung mit demselben Satz von Modell-Ensembles könnte verwendet werden, um solche Informationen über vergangene, gegenwärtige und zukünftige Gefahrenrisiken bereitzustellen. Basierend auf sechs Fallstudien zu verschiedenen Ereignistypen zeigt dieser Ansatz eine Verbesserung der Robustheit zukünftiger Risikobewertungen und Attributionsaussagen.
Dr. Otto beschrieb eine Studie, die sie 2015 leitete und in der sie eine schwere Dürre in São Paulo, der größten Stadt Südamerikas mit rund 20 Millionen Einwohnern, untersuchte. Die Studie untersuchte die Dürre im Hinblick auf fehlende Niederschläge, Wasserverfügbarkeit und Wassernachfrage, untersuchte aber auch andere Faktoren als den Klimawandel (Otto et al. 2015). Sie stellten fest, dass es sich bei der Dürre um ein ca. einmal in 10 Jahren stattfindendes Ereignis handelte, das zwar ungewöhnlich, aber nicht beispiellos war. Allerdings hatte die Dürre 2014/15 schwerwiegendere Auswirkungen als frühere Ereignisse, die auf Faktoren wie Bevölkerungswachstum und Wasserbedarf zurückzuführen waren - der Wasserverbrauch der Stadt war seit dem letzten Dürreereignis dramatisch gestiegen.
Sie schloss mit der Feststellung, dass bei der Bewertung der Gefahren des Klimawandels die Zuordnung von Extremereignissen idealerweise mit der Bewertung anderer relevanter Faktoren kombiniert werden sollte, so dass die Forscher Informationen zur Verfügung stellen können, die für die Risikobewertung nützlich sind.
Ein Video des gesamten Vortrags finden Sie hier: https://lecture2go.uni-hamburg.de/l2go/-/get/v/22594

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